Die Kirchen

Die katholische Kirche Petri et Pauli

Die Pieta, jetzt in
der ehem.ev.Kirche
Die Kirche
Innenansicht

Im Zinsregister des Erzpriesters Gabriel von Rimini aus dem Jahre 1318 wird Johannes vicarius ecclesie in Rohnstock erwähnt. Nach den spärlichen spätgotischen Kunstformen ist aus den erheblicheren Abmessungen und bei dem Mangel an Strebepfeilern eher auf das XVI. als XV. Jahrhundert zu mutmaßen. Der zweijochige Chor ist kreuzgewölbt auf spätgotischen Rippen, die sich auf Kragsteine aufsetzen. Früher stieß an den Chor auf der Südseite eine gegen diesen geöffnete, zweijochige Halle, von der nur noch die Gewölbe-Kragsteine erhalten sind. Auf der Nordseite ist eine Gruftkapelle angebaut, deren Außenwände wie die der ganzen Kirche mit Sgrafitten geschmückt sind, meist Quaderungen, hier auch in reicherer Ausbildung. - Der Turm an der Westseite zeigt gekuppelte Schalluken in einfachen Renaissanceformen und ein mit Giebeln in gleichem Sinne gegliedert, abgeschlossenes Satteldach.

Die Kirche wurde 1945 bei den letzten Kämpfen um unsere Heimat durch Fliegerbomben schwer beschädigt und wurde 1973 von den Polen abgebrochen.

Die 3. Glocke der Kirche

80 cm. o rex glorie veni cvm pace anno domini millecimo CCCCC (1500) mathis halbeitte; ferner auf der Kappe: o maria flos verginvm velvd rosa lilivm. ave regina celorvm mater regis angelorvm

Darunter in hohem Relief befindet sich eine Mutter Gottes und darunter sind zwei Wappen, die einen Weidenbaum (für Weidenpetersdorf) und einen Baumstumpf mit Keil (für Rodestock = Rohnstock) darstellen.

Auch im Jahre 1943 wurden wieder aus allen Kirchen Glocken zum Einschmelzen für Kriegszwecke abgezogen. Jede Kirche durfte nur eine Glocke behalten. So wanderten aus Rohnstock vier Glocken, aus jeder Kirche also zwei, nach Hamburg auf einen großen "Glockenhof". Offenbar sind dort doch einige eingeschmolzen worden, aber bei Kriegsende standen noch immer etliche Glocken da. Einige konnten an ihre Heimatgemeinden zurückgegeben werden.

Diese Glocke wurde im Jahre 1994 in der Domkammer zu Münster wiedergefunden.

Die letzten Bilder der katholischen Kirche im Jahr 1972

Im Jahr 1973 ist der Turm eingestürzt


Die Evangelische Kirche zum Kripplein Christi

Die erste urkundliche Bezeugung einer Kirche in Rohnstock ist aus dem Jahre 1305. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war die Bevölkerung durch die Reformation protestantisch geworden. Im Dreißigjährigen Kriege setzte nach der Besetzung Schlesiens durch die kaiserlichen Truppen um 1626 mit Einsatz aller Mittel die Gegenreformation ein. 1653/54 wurden den Protestanten die Kirchen schlagartig weggenommen, so auch in Rohnstock. Unsere Vorfahren mußten nun nach Jauer pilgern, um dort in der Friedenskirche evangelische Gottesdienste, Taufen, Trauungen usw. zu feiern. Als Schlesien nach dem ersten Schlesischen Kriege 1742 zu Preußen gekommen war und damit zur Glaubensfreiheit, wurden im Reit- und Wagenhause des Reichsgrafen von Hochberg protestantische Gottesdienste abgehalten. Am 24. Dezember 1747 konnte das stattliche und massiv gebaute Bethaus eingeweiht werden. Nach dem Tage der Weihnacht erhielt es den Namen: Zum Kripplein Christi. Sein erster Pastor war Herr Petzold aus Lüben und sein erster Organist Herr Muschner.

Als das Bethaus seinen Zwecken nicht mehr genügte, wurde an seiner Stelle 1878 unsere Kirche, siehe Bild, erbaut.

Dieses schöne und große Gotteshaus - nach dem Vorbild des Domes zu Speyer - konnte nur dank der entscheidenden Förderung des Reichsgrafen Bolko von Hochberg entstehen.

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Stand: 4.1.2011